Schau mal, diese Bodenwellen!
Wenn wir aufmerksam durch unseren Stadtforst gehen, werden wir an vielen Stellen eine ganz charakteristische Form des Waldbodens bemerken: Parallel verlaufende Bodenwellen etwa 40 cm bis 80 cm hoch, 8m bis 12 m breit und manchmal in Längen bis zu 100 m – auf dem Foto deutlich eingezeichnet.
Das sind mittelalterliche Wölbäcker, die unter Denkmalschutz stehen.
Doch woher kommen diese sonderbaren Bodenstrukturen? Der Name gibt einen Hinweis auf die Entstehung dieses Phänomens. In dem Wort Wölbäcker steckt sowohl das Wort Wölbung, als auch das Wort Acker, denn das was wir heute noch als sanfte Wellen im Waldboden wahrnehmen können, sind Spuren des Ackerbaus der frühen Neuzeit.
Wenn beim Pflügen der mittelalterliche sog. „Beet- oder Karrenpflug“ verwendet wurde war das Ergebnis eine flache, gewölbte und langgezogene Ackerfläche. Obwohl es schon ab Mitte des 15. Jhr. weiterentwickelte Pflüge gab kam in unserer Region bis zur Mitte des 19. Jhd. der mittelalterliche Pflug zum Einsatz.
Gerhild Wehl, die Sülfelder Ortsheimatpflegerin, hat zwei zeitgenössische Darstellungen mittelalterlichen Ackerbaus in der Literatur ausfindig gemacht. (Abb. 1 und 2)