Korn- und Sägemühle der von Schulenburg

Objekt:
Am östlichen Seeweg unterhalb des Schillerteichcenters

Errichtet:
1989

Inschrift:
EHEMALS GRÄFLICH VON DER SCHULENBURGSCHE SCHILLERMÜHLE HESSLINGEN 1630-1970

Stadtgeschichte: Schillermühle war ein Wahrzeichen

Ein Gedenkstein am Schillerteich erinnert noch daran, dass hier einmal ein uraltes Wolfsburger Wahrzeichen stand – vor gut 40 Jahren wurde die Schillermühle abgerissen, um Platz für das heutige Schillerteich-Center zu schaffen.

Die Schillermühle, ein Mahl- und Sägewerk, befand sich im Besitz der Familie von der Schulenburg. Bereits im 17. Jahrhundert gab es eine florierende Wassermühle, später entstand eine Getreidemühle. Und an diese Mühle kann sich Günzel Graf von der Schulenburg nur zu gut und gern erinnern: „Vor der Mühle standen immer Pferdegespanne, die das gemahlene Mehl zu den Wolfsburger Bäckern brachten. Es gab Roggenmehl und verschiedene Weizentypen. Ich weiß sogar noch die Namen der Müller.“

Eine ganz lange Geschichte liegt hinter der Mühle. Graf von der Schulenburg: „Die allererste Erwähnung der Anlage geht aufs Jahr 1580 zurück.“

1863 wurde dann das Sägewerk in Betrieb genommen – das Zeitalter der Holzverarbeitung begann. Noch bis 1971 gehörte das Geräusch der mächtigen Sägen (anfangs von einer Dampfmaschine betrieben) zum Alltag im Hellwinkel, meterhoch lagerten die Bretterstapel hinter dem Zaun, der das Gelände gegenüber der Straße Am Mühlengraben, dem Berliner Ring und dem Schillerteich abgrenzte.

Die Getreidemühle hingegen stellte lange Mehl der Marke „Allerkrone“ her, das vor allem an die Bäcker-Betriebe in der ganzen Region ging.Das alles fiel vor gut 40 Jahren der Abrissbirne und der Spitzhacke zum Opfer. Der 30 Meter hohe Schornstein war zuvor in einer spektakulären Aktion gesprengt worden, dann folgten die einzelnen Gebäude, der lange Lattenzaun und die anderen Anlagen – ein Stück Geschichte war endgültig Vergangenheit und machte Platz für das Schillerteich-Center.

Wikipedia:

Auf der Nordseite des Großen Schillerteichs befand sich die Schillermühle, eine seit etwa 1600 bestehende Wassermühle. 1863 wurde sie durch ihren Besitzer Günther von der Schulenburg um ein Sägewerk erweitert. Ebenfalls im 19. Jahrhundert wurden Wohnhäuser für ihre Arbeiter erbaut, von denen heute das Doppelhaus Am Mühlengraben 5/7 das älteste Gebäude im Stadtteil Schillerteich ist. Mühle und Sägewerk gehörten den Grafen von der Schulenburg, sie wurden 1970 für den Bau des Schillerteich-Centers verkauft und 1971 abgerissen. Von den drei geplanten Gebäuden des Schillerteich-Centers, das von den Architekten Kurt Haarstick und Axel M. Toussaint entworfen wurde, wurde in den 1970er Jahren nur der erste nördliche, 57 Meter hohe Block errichtet.