Wüstung Detmerode

Objekt:
Theodor Heuss-Straße. 300 Meter hinter der Zufahrt zum Einkaufscenter links am Ende der Freifläche.

Errichtet:
1986

Inschrift:
Ortslage des ehemaligen Dorfes Detmerode Wüst gefallen vor 1495.

Viele kleine Dörfer wurden durch Kriege zu Wüstungen

Dass Dörfer neu gegründet werden, kommt heute kaum noch vor. Statt- dessen wachsen die bestehenden Ortschaften durch Neubaugebiete ständig an. Viele Dörfer sind auch längst von der Landkarte ver- schwunden. Es waren Anlässe wie die Hildesheimer Stiftsfehde, die Belagerung von Braunschweig oder der Dreißigjährige Krieg, die dazu

führten, dass Ortschaften komplett aufgegeben wurden.

In der geographischen und histori- schen Forschung werden solche ver- lassenen Siedlungsplätze als Wüs- tungen bezeichnet. Es gibt deren ei- ne ganze Anzahl im Gebiet des ehe-

maligen Amtes Fallersleben und des Gutsbezirks Wolfsburg.

So lag einen Kilometer östlich von Mörse Detmerode, dessen Name im jetzigen Wolfsburger Stadtteil wieder aufgelebt ist. Südöstlich von Sand- kamp lag das Dorf Wellekamp, west- lich von Sülfeld Hilkerode. Beide Bezeichnungen finden sich nunmehr in Straßennamen wieder.

Gleich drei Wüstungen sind in der Gemarkung Ehmen bekannt: Od- brechtthinerothe lag 1000 Meter nordwestlich des heutigen Ortes Eh- men, Hohnstedt 2500 Meter südöst- lich und Laubhagen 1000 Meter süd- lich.

Bei Hattorf ist die Wüstung Öhren

oder Ome bekannt. 1,6 Kilometer östlich von Groß-Heiligendorf lag Klein-Heiligendorf, 2,2 Kilometer nördlich Gosewinkel und 1,6 Kilo- meter nordnordöstlich Himbeck.

Auch Neindorf hatte als Trabanten Klein-Neindorf. Nordöstlich von Neindorf und nordwestlich von

Almke lag Osterode. Südöstlich von Almke ist die Wüstung Serlinge, auch Sarling genannt, bekannt.

Südöstlich von Barnstorf wird das Wendsche Barnstorpe genannt, süd- westlich lag die alte Dorfstelle.

Bei Hehlingen sind drei Wüstun- gen bekannt: Klein-Hehlingen, Hel- ling (Hellie) und Steplingen am heu- tigen Steplinger Holz. W.A.

Aus Wolfsburger Nachrichten vom 15.1.200