Restauriertes Gutstor
Restauriertes Gutstor
Grafischer Nachbau des Gutshofs.
Objekt:
Alte Dorfstr. in Mörse Eingang zum Gutspark.
Wieder errichtet:
1994
Inschrift:
1935 VW
Die Familie von der Wense war bis 1933 Besitzer und hat die Enwicklung des Ortes dadurch wesentlich gestaltet.
Vorderansicht des Gutshof in Mörse. Bild aus dem Jahr 1937.
Von der Wense Familienchronik
Die Familie war Besitzer der Rittergüter Mörse, Hattorf und Sülfeld.
Amtmänner auf Schloss Fallersleben und Die Familie von der Wense (= „von der am Bach gelegenen Weide“) wird erstmals urkundlich genannt. Das Geschlecht des niedersächsischen Landadels ist im Fürrstentum Lüneburg beheimatet. Stammsitz ist der ehe- malige Ort Wense, am Rande des Truppenübungsplatzes Bergen bei Fallingbostel.
Franz Otto d. Ä. (* 1547; † 1600), Herr auf Wense, Pfandinhaber der Ämter Bücken und Neuhaus, erwirbt von den Erben seines Schwagers Brand von Münchhausen († 1597) die Anwartschaft auf das Rittergut Sül-feld.
Wilhelm v. d. W. (* 1586; † 1641) verwaltet zunächst zusammen mit seinen Brüdern Georg und Heinrich (†1625), dann alleine bis 1639, das Amt Neuhaus (Wappen am Turm mit den Initialen „WVDW“ darüber und“A[nn]o 1630″ darunter).
Georg v. d. W. erwirbt das Rittergut Hattorf und lässt in den folgenden Jahren das von einer Graft umgebene neue Herrenhaus und umstehende Gutsgebäude errichten.
Georg v. d. W. erwirbt das Rittergut Mörse von den Herren von Bartensleben auf Wolfsburg.
Franz Otto d. J. (* 1627; † 1662) stiftet der St. Petri-Kirche zu Mörse einen vergoldeten Silberkelch, der noch heute in Gebrauch ist.
Franz Otto d. J. stirbt in Mörse und wird in einem neu errichteten Erbbegräbnis bei der Kirche St. Petri bei- gesetzt. Die dafür gegebenen 20 Taler ermöglichten der Gemeinde die Anschaffung einer neuen Kanzel.
Georg Joachim (* 1666; † 1725), Herr auf Hattorf und Dedenhausen, kauft von seinem Vetter, dem Kammer-herrn, Landrat und Hofgerichts-Assessor Georg d. J. (* 1662; † 1728) das Rittergut Mörse (Wappenstein ausdem Feld über dem Haupteingang des älteren Gutshauses mit dem Datum „1721“ und den Initialen“G.J.v.d.W.“ noch vorhanden).
Georg Ludwig (* 1708; † 1781), Dänischer Kammerherr und Gesandter in Madrid und Stuttgart, Herr aufMörse, Hattorf und Dedenhausen, wird seiner Verdienste wegen von König Christian VII. von Dänemarkzum Ritter des Danebrog-Orden erhoben.
Ludwig von der Wense
*1863 – †1929
Ludwig v. d. W. († 1929), der spätere Landeshauptmann der Provinz Hannover, Landrat des Kreises Gifhorn,Amtsrichter zu Fallersleben, Gutsbesitzer zu Mörse und Hattorf, Kgl. Kammerherr und Rechtsritter des Jo-hanniterordens, wird in Celle geboren.
Ernst v. d. W. (* 1836; † 1891), Kaiserlich-Königlicher Offizier, widmet der St. Petri-Kirche zu Mörse eine Taufschale aus Messing, die nach Inschrift „zu Zolkiew, einstiger Sommerresidenz des Königs Sobieski von Polen.“ aufgefunden worden ist.
Ludwig v. d. W. lässt in Mörse ein Gebäude, das als Haus des Hofmeister- und Försterwohnung genutzt wur-de, zum neuen Herrenhaus umbauen. Das Rittergut wird von einem Pächter geführt.
Gebhard v. d. W. (* 1902; † 1969) übernimmt den Familienbesitz in Mörse und Hattorf. Zuckerrübenanbau und die Viehwirtschaft bilden den Schwerpunkt des Gutes, das der studierte Forstwirt seit 1930 selbst leitet und zu einem rentablen Betrieb umstrukturiert.
Mit dem Kaufvertrag der „Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen Volkswagens m.b.H.“ (GEZUVOR) vom 12. März endet erzwungenermaßen die 300jährige Geschichte der Familie von der Wense auf Mörse.
Gebhard v. d. W. versucht mit seiner Familie eine neue Existenz auf Gut Sophienhof (Kreis Waren a. d. Mü- ritz/Mecklenburg) aufzubauen. Dies scheitert durch Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und dessen Folgen.
Gebhard v. d. W. erwirbt die Herrschaft Frain a. d. Thaya (Kreis Znaim/Südmähren) nachdem der beabsich- tigte Kauf von Gut Meseberg (Mark Brandenburg) durch Einspruch des Reichsmarschalls Hermann Göring hintertrieben wurde.
Die Familie von der Wense, die durch die Auswirkungen des Krieges ihr gesamtes Vermögen verloren hatte, erwirbt den südlichen Teil des Gutsparks von Mörse zurück. Sie wohnt vorübergehend in ihrem früheren Gutshaus als Mieter des VW-Werks.
Abrissarbeiten 1967
Presseberichte:
Wolfsburger Nachrichten vom 16.03.2010