Aus Wolfsburger Nachrichten vom 15.01.2000

Wüstung Detmerode

Objekt:
Theodor Heuss-Straße. 300 Meter hinter der Zufahrt zum Einkaufscenter links am Ende der Freifläche.

Errichtet:
1986

Inschrift:
Ortslage des ehemaligen Dorfes Detmerode Wüst gefallen vor 1495.

Viele kleine Dörfer wurden durch Kriege zu Wüstungen

Dass Dörfer neu gegründet werden, kommt heute kaum noch vor. Statt- dessen wachsen die bestehenden Ortschaften durch Neubaugebiete ständig an. Viele Dörfer sind auch längst von der Landkarte verschwunden. Es waren Anlässe wie die Hildesheimer Stiftsfehde, die Belagerung von Braunschweig oder der Dreißigjährige Krieg, die dazu führten, dass Ortschaften komplett aufgegeben wurden.

In der geographischen und histori- schen Forschung werden solche ver- lassenen Siedlungsplätze als Wüstungen bezeichnet. Es gibt deren ei- ne ganze Anzahl im Gebiet des ehemaligen Amtes Fallersleben und des Gutsbezirks Wolfsburg.

So lag einen Kilometer östlich von Mörse Detmerode, dessen Name im jetzigen Wolfsburger Stadtteil wieder aufgelebt ist. Südöstlich von Sandkamp lag das Dorf Wellekamp, westlich von Sülfeld Hilkerode. Beide Bezeichnungen finden sich nunmehr in Straßennamen wieder.

Gleich drei Wüstungen sind in der Gemarkung Ehmen bekannt: Odbrechtthinerothe lag 1000 Meter nordwestlich des heutigen Ortes Ehmen, Hohnstedt 2500 Meter südöstlich und Laubhagen 1000 Meter südlich.

Bei Hattorf ist die Wüstung Öhren oder Ome bekannt. 1,6 Kilometer östlich von Groß-Heiligendorf lag Klein-Heiligendorf, 2,2 Kilometer nördlich Gosewinkel und 1,6 Kilo- meter nordnordöstlich Himbeck.

Auch Neindorf hatte als Trabanten Klein-Neindorf. Nordöstlich von Neindorf und nordwestlich von Almke lag Osterode. Südöstlich von Almke ist die Wüstung Serlinge, auch Sarling genannt, bekannt.

Südöstlich von Barnstorf wird das Wendsche Barnstorpe genannt, süd- westlich lag die alte Dorfstelle.

Bei Hehlingen sind drei Wüstungen bekannt: Klein-Hehlingen, Helling (Hellie) und Steplingen am heutigen Steplinger Holz. W.A.